Die Nammo MTH SA gehört dem norwegischen Rüstungskonzern Nammo, der hauptsächlich im Munitionsbereich tätig ist. Die Schweizer Tochter in Hérémence im Wallis stellt vorwiegend Zünder für Mörser und Artillerie her. Exportiert werden insbesondere Munitionssicherungssysteme für M72-Raketenwerfer und Zünder für 40-mm-Granaten. Die M72 ist das Vorzeigeprodukt von Nammo. Entwickelt in den sechziger Jahren für den Vietnamkrieg, werden die leicht tragbaren Raketenwerfer von Soldaten gegen Panzer wie auch im Häuserkampf eingesetzt. Wo die M72-Raketenwerfer schliesslich tatsächlich eingesetzt werden, zeigt ein Werbevideo auf der Website des Rüstungskonzerns. «Die M72 kehrte seit dem Vietnamkrieg auf fast jedes Schlachtfeld zurück. Auch die aktuellen Kriege in Afghanistan und im Irak zeigen neue Herausforderungen, die flexible Waffensysteme erfordern.» Die Nammo MTH SA geht auf die 2002 gegründete MTH Micro Technology zurück. Im Verwaltungsrat sassen damals zwei Nationalräte, die gemäss «Blick» beide auch eigenes Kapital im Unternehmen hatten: Roland Borer (SVP, Solothurn) und Charles-Albert Antille (FDP, Wallis). Borer war gleichzeitig Mitglied in der sicherheitspolitischen Kommission und kämpfte dort für die Privatisierung des bundeseigenen Rüstungsbetriebs Ruag und gegen ein nationales Waffenregister. Früherer Verwaltungsratspräsident war Jaco Budricks, ein südafrikanischer Rüstungsmanager, der 1994 wegen des Vorwurfs der Missachtung von Apartheidsanktionen auf einer schwarzen Liste des US-Aussenministeriums auftauchte. Antille, Borer und Budricks sind nicht Mitglied im Verwaltungsrat der heutigen Firma.

Rue Principale 3, 1987 Hérémence
Website: nammo.com
Handelsregister: CHE-109.575.649